Simone de Beauvoir, 1908 in Paris geboren, 1986 ebenda gestorben, war Schriftstellerin und Feministin. Während ihres Philosophiestudiums an der Sorbonne lernte sie den existentialistischen Schriftsteller Jean-Paul Sartre kennen. Die beiden verliebten sich ineinander, entschieden sich aber gegen eine Ehe für eine gleichberechtigten Partnerschaft, in der jeder seine Unabhängigkeit behielt. Eine Zeit lang arbeitete Beauvoir als Lehrerin. 1943 erschien ihr erster Roman L’invitée (Sie kam und blieb, 1953). Der 1949 erschienene Essay Le Deuxième Sexe (Das andere Geschlecht, 1951) wurde ein Welterfolg und machte Beauvoir zur bekanntesten Intellektuellen Frankreichs. Im Kampf um ein neues Abtreibungsgesetz unterschrieb Beauvoir 1971 die öffentliche Erklärung: »J’ai avorté.« (»Ich habe abgetrieben.«) Im selben Jahr gründete sie gemeinsam mit Gisèle Halimi die Frauenrechtsorganisation Choisir la cause des femmes und blieb bis 1981 erste Präsidentin.