Zora Neale Hurston, (1891–1960) wuchs in Eatonville, Florida, in einer schwarzen Gemeinde auf. Als kleines Mädchen las sie alles, was ihr in die Finger kam, und saß gern auf der Veranda des Kaufladens, um den Geschichten der Erwachsenen zu lauschen. Ihre Mutter starb, als sie neun war. Mit vierzehn verließ sie ihr Zuhause. Erst als junge Frau wurde Hurston die soziale Bedeutung ihrer Hautfarbe bewusst. Im New York der zwanziger Jahre veröffentliche sie erste Texte und wurde bald zu einer zentralen Figur der Harlem Renaissance, einer Bewegung schwarzer Künstler*innen. Bewaffnet mit Notizblock, Aufnahmegerät und Pistole reiste sie in die amerikanischen Südstaaten und auf die Karibikinseln, um Geschichten und Märchen, Lieder und Tänze, Gebete und Rituale zu sammeln. So auch nach Haiti, wo sie 1937 in nur sieben Wochen Vor ihren Augen sahen sie Gott schrieb. Hurston starb 1960, verarmt und vergessen. Vor ihren Augen sah sie Gott wurde Ende der siebziger Jahre wiederentdeckt und zählt heute zu den wichtigsten Werken afroamerikanischer Literatur. TIME wählte den Roman 2005 unter die besten 100 englischsprachigen Romane seit 1923.