Joseph Roth

Joseph Roth war der ewig Rastlose, der es kaum je länger als eine Woche an einem Ort aushielt, der sein ganzes Hab und Gut im Handumdrehen in drei Koffer packte und weiterzog: »Ich habe keine Heimat, wenn ich von der Tatsache absehe, dass ich in mir selbst zu Hause bin und mich bei mir heimisch fühle. Wo es mir schlecht geht, dort ist mein Vaterland. Gut geht es mir nur in der Fremde.« Geboren wurde er 1894 in der hintersten Ecke des k. u. k. Reiches, in Brody in Ostgalizien, am Rand eines Vielvölkerreiches, um das er zeitlebens trauerte. Er studierte in Wien, begann für Zeitungen zu schreiben und wurde rasch zu einem der bestbezahlten Journalisten seiner Zeit. Nebenbei entstand ein erzählerisches Werk, das zu den schönsten und ergreifendsten des 20. Jahrhunderts gehört. Joseph Roth starb 1939, keine 45 Jahre alt, im Pariser Exil, drei Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.